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Sternfahrt zur Antonios Manifattura

09:30 Uhr - ich fahre auf den Parkplatz der Coop Tankstelle in Rotkreuz. Und da sitzt schon Alex... grosses Hallo. Kurz nach 10:00 Uhr trudeln die weiteren Vespas ein. Dani und Felix vom Vespa Club Wyland sind heute auch dabei. Die seltsame, schwarze Röhre, die Dani diagonal auf dem Rücken trägt, macht mich neugier... wird aber erst später verraten.

 

Der Wetterprophet hat für heute Sonnenschein in Aussicht gestellt, dennoch blicken wir ein wenig skeptisch in den wolkenverhangenen Himmel.

 

Auch dabei ist Giovanni. Er kommt aus Kriens und "schnuppert" heute ein wenig, Ciro hat ihn auf unseren Club aufmerksam gemacht. Mir fällt auf, dass rote GTS schon einen beachtlichen Teil unseres Fuhrparkes ausmachen. Wir plaudern noch ein wenig und fahren bald los  - 10 Mann (Zoe ist ja in Venedig).

Kurz werden wir am Kreisel von Holzhäusern aufgehalten, fleissig asphaltieren einige Strassenarbeiter die Kreuzung. Aber schon sind wir wieder unterwegs Richtung Reuss. Die Strasse führt uns am Restaurant Bützen vorbei, wo gerade ein Storch auf dem Feld das Sonntagsfrühstück für seine Familie zusammenpickt. Nach Maschwanden führt die Strasse die Anhöhe hoch und fordert die älteren Roller bereits ein wenig. Dann gleiten wir gemütlich Richtung Knonau. Ein entgegenkommender Trupp Motorradfahrer grüsst uns freundlich.

 

In Rossau biegen wir dann links ab und fahren Richtung Rifferswil hoch. Ein übergrosser Stuhl grüsst uns am Strassenrand, kurz bevor wir ins Dorf einbiegen. Nachdem wir Rifferswil hinter uns gelassen haben, schwingen wir der Jonen entlang das Tal hinunter. Kurz vor Affoltern a.A. geht's wieder rechts hoch. Ein toller Blick öffnet sich auf der rechten Seite über das ganze Säuli-Amt bis zu den Voralpen. Auf kleinen Strassen erreichen wir den Türlersee. Weiter geht die Fahrt hinab ins Aeugstertal.

 

Nach einigen Kilometern zweigt die Strasse rechts ab und erklimmt die Buchenegg. Langsam aber stetig erreicht unser Tross die Anhöhe und schon beginnt die Talfahrt. In den Kurven schweift unser Blick immer wieder über das grosse Zürcher Seebecken. Bald erreichen wir Langnau a.A. Auf der Sihltalstrasse fahren wir gegen Süden. Die Sihl wälzt sich in brauner Farbe und in fast beängstigender Wucht - Hochwasser - durch das Tal. Auf dem Parkplatz des Bahnhofs Sihlwald stoppen wir für einen Fotohalt - die Raucher begrüssen die Idee.

Nun klettern unsere Vespas den schmalen Waldweg hoch zum Horgener Berg. Ältere Spaziergänger schauen unseren knatternden Vehikeln fast schon wehmütig hinterher.

 

Die Metorologen sollen Recht behalten. Die Sonne beginnt uns aufzuwärmen. Dies spüren wir sogleich an der Tankstelle, wo der Durst der älteren Roller gestillt werden will. Kurz danach erreichen wir das Atellier von Antonio und biegen in den Hof ein.

 

Mit schalledem Hallo begrüssen uns Vespa- und Lambretta-Begeisterte auf dem Hof. Sie haben auch den Weg von der Schwyzer March unter die Räder genommen. So tummeln sich wohl gut 25 Personen um die Vespas. Grill, Festbank, Getränke und Snacks stehen auch schon bereit...

 

Herzlich begrüsst uns Antonio, unser Gastgeber. Alex steht auch schon vor dem Grill und bruzelt die herrlichen Würste für uns. Fleissig wird geplaudert - die Freude an der Vespa vereint doch viele Leute... oder war es mehr das anstehende EM-Endspiel England - Italien?

 

Während die einen über Gott und die Welt plaudern, schauen sich die anderen im Atelier die Kunst der Herstellung von exklusiven Motorrad-Sätteln an. Wieder andere schlendern durch die Reihen der parkierten Rollern und fachsimpeln rund um die Vespas.

 

Antonio demonstriert an seinem Auto wie Dellen fachmännisch "gedrückt" werden. Er setzt Spezialwerkzeuge an und erklärt die wesentlichen Schritte dieses Verfahrens. Die Sonne scheint mittlerweile so heiss, dass viele den Schatten suchen und in kleinen Gruppen weiterplaudern. Nach Kaffee und Kuchen bereiten wir uns langssam auf die Weiterfahrt vor.

 

Nicht ohne das Geheimnis der ominösen Röhre von Dani zu lüften. Er zieht einen Stoffbanner hervor und übergibt sie uns. Dieser ist Teil einer Wohltätigkeits-Aktion, bei welcher Markus auf dem Allgäu auf seinem "Gentlemen Giro" in ganz Europa Spenden für krebskranke Kinder sammelt. Bald erfahrt ihr mehr darüber.

 

Die Aussicht auf baldige Fahrwind-Frische lässt uns trotz toller Stimmung Abschied nehmen, von Antonio und all den Gästen, die wir heute getroffen haben.

 

Wir fahren durch Wädenswil hinauf nach Richterswil und biegen in Samstagern rechts nach Schönenberg ab. Die weite Sicht über den in der Sonne glänzenden Zürichsee begleitet uns bis hinauf ins Dorf.

Kurz nach dem Dorfausgang fahren wir in geschwungenen Kurven hinab zur Sihl. Kurz nach Finstersee biegen wir rechts in eine kleine Strasse ein - ein Highlight der Strecke. Der 3 Meter breite Weg führt uns in stetigem Auf und Ab durch kleine Weiler. Ausser ein paar Radfahrer begegnet uns niemand... es ist grossartig, "uns gehört die Welt" - oder wenigsten dieser schmucke Teil.


Wir umfahren Neuheim und gleiten dann hinunter Richtung Baar. Das Dorf ist bald durchquert und schon bald biegen wir links nach Steinhausen ab. In der Ferne schmiegen sich die Häuer von Zug an den Zugersee. Nach kurzer Fahrt erreichen wir Steinhausen, durchqueren Cham und halten wieder vor dem Kreisel von Holzhäusern. Die Jungs sind immer noch dran... Respekt bei der Hitze.

 

Nun erreichen wir den Ausgangspunkt - die Coop Tankstelle in Rorkreuz. Allerdings stellen wir die Rolle hinten in den Schatten, denn ein unheinlicher "Glace-Gluscht" überkommt uns. Die Fahrt in der Sonne macht durstig. So rollen einige noch zur Limi-Hütte und sinnieren über das Erlebte oder orakeln über das bevorstehende EM-Finale.

 

Ein toller Tag geht zu Ende... viel erlebt, neue Leute kennen gelernt, viel gelacht - und das Wichtigste: alle gesund zurück.

 

Vielen herzlichen Dank an alle die dabei waren und diesen Supertag ermöglichten.

 

Dario