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Was lange währt... der Oldtimer-Tag

Schon letztes Jahr stand der Oldtimer-Tag auf unserem Programm. Leider verhinderte das regnerische Wetter die Durchführung. Doch jetzt hat es geklappt...

 

Ab 09:30 Uhr versammeln wir - das heisst die Vespa-fahrende Gruppe des heutigen Tages - uns an unserem gewohnten Treffpunkt in Rotkreuz. Mit Freude begrüssen wir auch Christian und Maiky, die heute erstmalig mit uns mitfahren.

 

Die andere Gruppe, die heute mit dem Auto den Tag begleiten, sind auch schon unterwegs und bereiten fleissig die erste Station vor. Da gilt es die Oldtimer zu rangieren, die Festbänke aufzustellen und ganz wichtig... Speiss und Trank aufzudecken.

 

Bei bedecktem, aber trockenem Wetter setzt sich der "Vespa-Tross" in Bewegung. Gemütlich fahren wir nach Hünenberg um dann in die bekannte "Nebenstrecke" via Warth, Lindencham und Hagendorn Richtung Knonau zu fahren. Ganz spontan biegen wir aber vorab schon Richtung Maschwanden ab und geniessen die gemütliche Fahrt über die schmale Strasse mit Blick ins Reusstal.

Schon bald durchqueren wir den Wald unterhalb von Obfelden. Im Schatten der Bäume erscheint uns das ohnehin nicht allzu warme Wetter noch eine Spur kälter. Nach Mettmenstetten erklimmen wir die Anhöhe und gleiten über die Strasse Richtung Rifferswil und Hausen am Albis. Nach wenigen Kilometern erreichen wir dann die Garage von Beat.

Hier strahlen uns die zwei- und vierrädrigen 2-Takt-Schätzchen der Marke DKW entgegen. Mit einem grossen Hallo begrüssen wir uns und freuen uns bereits auf den Apéro - Prosecco und Knabbereien. Beat, unser heutiger Gastgeber, begrüsst die illustre Schar und erzählt ein wenig über die Fahrzeuge und deren Geschichte.

 

Als kleine Überraschung können die Damen und die Kinder exklusiv eine gemütliche Runde mit dem Oldtimer aus den 30ern drehen. Leider ist es ein wenig zu kalt zum "oben ohne" fahren... das Verdeck bleibt so geschlossen.

Mit einem breiten Schmunzeln "schnüffelt" Alex dem knatternden Gefährt hinterher - Abgase eines 2-Takters, auch wenn sie selten geworden sind, versprühen immer noch einen besonderen Charme.

 

Während Beat die Damen und die Jungmannschaft durch die nahe Umgebung chauffiert, versammelt sich die "Mannschaft" um den Grill und fachsimpelt mit Alexander, Beats Junior, über die tollen Exponate in den Vitrinen.

 

Da reihen sich Automodelle an spezielle Bestandteile der Fahrzeuge, umrahmt von Plaketen und Bildern aus der entsprechenden Epoche. Selbst ein "Bravo"-Heft aus dem Jahre 1964 fehlt nicht. Natürlich blättere ich ganz fasiziniert in dessen Seiten...

 

So langsam steigt der Hunger in uns hoch... bruzeln doch die Würste, wie gewohnt gekonnt von Alex betreut, auf dem Grill und verbreiten einen einladenen Duft.

 

Umsäumt von leckeren Salaten liegen sie bald auf unseren  Tellern. Es ist schön mit den Damen und den Kinder, die sonst nicht an den Ausfahrten teilnehmen können, an einem Tisch in gemütlicher Atmosphäre zu plaudern.

 

Sonnenschein und Wolkendecke wechseln sich laufend ab. So tragen wir auch schon mal die Festbank nach draussen und retten im nächsten Moment unsere Helme vor dem drohenden Regen. Glücklichweise bleibt es aber trocken...

 

Nach Kaffee und Kuchen bereiten wir uns langsam auf den zweiten Teil des Tages vor. Gemeinsam verstauen wir die Festgarnituren, räumen auf und stellen die Oldtimer wieder in die Garage. Die Vespistas machen sich startklar.

 

Giusi lässt es sich aber nicht nehmen, zuvor noch am Steuer des Cabrios Platz zu nehmen und mit dem italienischen Gassenhauer "Volare", der aus den Boxen des weissen 50er quäkt, in nostalgischen Zeiten zu schweben.

 

Nun geht es los. Während die 2-Rad-Fraktion die Weiterfahrt mit einer schönen Runde in Angriff nimmt, fahren die Autos direkt zum nächsten Treffpunkt: die Station "Sihlwald", wo uns das nächste Highlight erwartet.

 

Der Weg für die Vespas führt wieder zurück nach Hausen am Albis. Die kleine Anhöhe zum Türlersee ist schnell erreicht. Auf der linken Strassenseite begleitet uns der idylisch gelegene See ein kurzes Stück. Die flanierenden Spaziergänger und der bereits gut belegte Campingplatz lassen die Betriebssamkeit während sonnigen Sommertagen erahnen.

 

Im Auegstertal zweigt der Weg ab Richtung Buchenegg, dessen Passhöhe wir bald erobern. Die geschlängelte Fahrt hinab zum Tierpark Langenberg fordern unsere Bremsen ein wenig. Dafür ist der Blick über den Zürichsee und die Stadt Zürich atemberaubend.

Aufgrund baustellenbedingter Strassensperrungen müssen wir eine Umfahrung nehmen und lernen so die Quartierstrassen von Langnau kennen. Doch schon bald erreichen wir Sihlwald und damit den Ausgangspunkt der historischen Bahnlinie der Zürcher Museums-Bahn.

 

 

In der Zeit bis zu unserer Fahrt mit dem "Schnaggi-Schaggi" ins benachbarte Sihlbrugg führe ich durch die Remise und das Lokdepot. Ich habe in diesem Jahr an der Winterwartung der Dampflok mitgearbeitet und kann so ein wenig über die Fahrzeuge und die Zugstechnik erzählen. Es ist schon spannend und eindrücklich vor diesen Zeitzeugen des letzten Jahrhunderts zu stehen.

 

Nach dem Rundgang spazieren wir zurück zum Bahnhof und warten auf die Rauchfahne und das stampfende Geräusch des einfahrenden Dampfzuges.

 

Zuvor haben wir uns noch die Bilette geholt, die standesgemäss natürlich noch aus Karton sind. In zwei Gruppen werden wir den Zug besteigen: eine nimmt in einem Personenwagen Platz, während die andere im Packwagen gleich hinter der Dampflok Aufstellung nimmt.

 

Und schon ertönt ein schriller Pfiff in der Ferne und kündet die baldige Ankunft das Nostalgiezuges an.

 

Langsam rollt nun die Lok Nr. 5 "Schnaggi-Schaggi" aus dem Jahre 1899 mit bunt lackierten Wagen in den Bahnhof ein. Im stilsicherem Outfit lächelt uns der Lokführer entgegen. Nun schnell einsteigen...

 


Mit einem sanften Ruck setzt die Lok die historischen Wagen in Bewegung. Unser Blick aus der geöffneten Türe des Gepäckwagens schweift über die malerischen Ufer der Sihl während die zuckelnden Bewegungen des Dampfrosses sich auf den Wagen übertragen und uns mitschaukeln lassen.

 

Bald erreichen wir den Bahnhof Sihlbrugg, an welchem die Lokomotive abkuppelt, sich vor das andere Ende des Zuges setzt und sich so zur Rückfahrt zur Station Sihlwald vorbereitet.

 

 

Wir nutzen den Halt um den Wagen zu wechseln. Nun steht die zweite Gruppe im Gepäckwagen während die andere es sich auf den Holzbänken des Speisewagen gemütlich macht. Auch wenn die Fahrt zum Endpunkt unserer Reise nur kurz ist, der gereichte Kaffee rundet die Fahrt ab.

Auf dem Bahnhofplatz verabschieden wir uns und fahren nun auf zwei und vier Rändern nach Hause.

 

So endet ein toller Tag - wir haben viel gelacht, Spannendes erfahren und erlebt...

 

Ich danke allen von Herzen für diese unvergesslichen Momente. Inbesondere gilt mein Dank Alex, Petra und Beat, die die Hauptarbeit zur Vorbereitung und Durchführung geleistet haben.

 

Dario

 

PS: Viele weitere Impressionen in Bild und Video findest du in der Galerie.